In dieser Episode zur Speerwurf Technik im Detail, werfen wir einen Blick auf die Geschwindigkeit. Beim Speerwerfen spielen Tempo und Rhythmus in allen Phasen eine wichtige Rolle. Im Zusammenspiel sind sie essentiell für gute Trainingsergebnisse und weite Wettkampfwürfe.
Maximales Tempo – maximale Speerwurf Weite?
Gehen wir das Thema rein physisch an, so liegt es nahe anzunehmen, dass eine maximale Geschwindigkeit im gesamten Bewegungsverlauf zum maximalen Wurferfolg führen wird. Immerhin geht die Abwurfgeschwindigkeit, also das Starttempo des Speeres direkt in die Berechnung der möglichen Wurfweite ein. Wir ziehen den Schluss, dass es sinnvoll ist die Geschwindigkeit zu maximieren.
Ist das Thema dieses Blogartikels damit schon behandelt? Ihr nehmt es an, definitiv nein, denn die Praxis zeigt beim Thema „Speed of Movement“ spannende und beachtenswerte Phänomene.
Kontrolle über die Geschwindigkeit behalten
Sicherlich habt ihr bereits als Kind gehört: Mach nicht so schnell, nimm dir lieber Zeit die Dinge richtig zu tun.“ Speerwurf ist komplex, es gibt einige „Dinge“ zu tun bis der Speer auf die Reise geht.
Desto schneller wir anlaufen, umso enger wird das Zeitfenster den eigentlichen Wurf vorzubereiten. Gleichermaßen mental in der Ansteuerung, als auch in der Ausführung aller Bewegungen vom Druckbein, hin zum Stemmen bis zum Wurf. Schauen wir auf Junge Werferinnen und Werfer fällt auf, dass es die Zaghaften und die hoch motivierten stürmischen gibt. Oft beschrieben die Trainer und Athleten einen nicht flüssigen Bewegungsablauf, Probleme werden in den Details gesucht, selten beim Gesamtbild.
Das optimale Tempo finden
Ein zu schnelles Anfangstempo führt zu Hektik, Bewegungsabschnitte kommen in der Ausführung zu kurz oder werden gänzlich aus Zeitmangel ausgelassen. Das ist gefährlich, einmal zu schnell angelaufen, den Ellenbogen nicht schnell genug über die Schulteraktivierung in den Wurf gebracht und schon schmerzt das anfällige Gelenk. Kräfte wirken, egal wie, wir müssen sie richten und leiten. Das ergibt Weite und eine saubere Technik.
Zu langsam geht natürlich auch. Standwürfe sind ein schönes Beispiel – sie sind sehr weit weg vom tatsächlichen Wettkampftempo und vermitteln bei falschen Einsatz im Training ein falsches Bild und Vorstellung. Athleten „parken“ auf dem Druckbein, verlangsamen die doch so wichtige Hüfte im Spannungsaufbau, auch das hindert einen flüssigen Wurfrhythmus. Ein optimales Tempo für das Gesamtbild des Speerwurf muss gefunden werden.
Über den Speerwurfanlauf lest Ihr in diesem Artikel mehr.
Häufige Fehler
- Zu schneller Anlauf zu Beginn („Hereinpreschen“), oft mit Oberkörpervorlage verbunden
- Plötzliche Geschwindigkeitsänderungen im Bewegungsverlauf
- Verhältnis Tempo und Schrittlänge fehlerhaft
- Zu langsamer Anlauf/ und im Verhältnis zur Schrittlänge
- Passive Fußaufsätze, mangelnde Aktivierung
Koordinative Fähigkeiten für den Speerwurf vorbereiten
Grundlage für die Arbeit am optimalen Tempo ist eine solide Basis an Koordinativen Fähigkeiten. Den Allgemeinen aber auch speziellen skills im Speerwurf. Hier gilt es früh anzufangen, Grundlagen, die bis zum Alter von 14 Jahren nicht gelegt wurden, sind kaum oder nur mit harter Arbeit aufzuholen.
Im Detail müssen Athleten flinke Füße beweisen, Ihren Oberkörper unabhängig vom Unterkörper steuern können. Auch auf plötzliche Ereignisse wie Wind oder Ablenkung sollte man gekonnt reagieren können. Das ist lernbar, mit kleinen Übungen wie Footwork Drills oder Koordinationsleitern mit Zusatzaufgaben für den Oberkörper.
Die Optimale Geschwindigkeit maximieren
Aus der Einleitung wird ersichtlich wie wichtig die Geschwindigkeitsmitnahme aus physischer Sicht ist. Also müssen wir alles daran setzen immer besser mit dem Tempo umgehen zu können. Heißt, die Technik bleibt in Ihren Phasen und Bewegungen sauber und komplett. Alles läuft jedoch ein wenig schneller ab. Gemeinsam mit dem Trainer und der eigenen Wahrnehmung lässt sich eigentlich gut ermitteln welches Tempo zu schnell oder zu langsam ist.
Geschwindigkeitsverlust im Wurfablauf vermeiden
Der aus meiner Sicht einfachste Weg der optimal maximalen, aber noch zu beherrschenden, Geschwindigkeit näher zu kommen ist es den Geschwindigkeitsverlust im Bewegungsverlauf zu minimieren. Aktive Fußaufsätze sparen wertvolle Zeit am Boden und schaffen spannungsvollen Vortrieb. Ein stabiler Hüftweg, wie in hier beschrieben ist essentiell um das aufgebaute Tempo im Wurf zu behalten. Alles in allem wirkt auch der Schrittrhythmus, mit seinem Einfluss auf die Position des Körperschwerpunkts, auf die Fähigkeit ein – Geschwindigkeiten zu beherrschen.
Wie ihr seht, maximales Tempo ist nicht alles, es muss immer zur Intensität und dem Können passen. Wie die Würze zum Gericht, zu viel ist zu viel, zu wenig schmeckt fad.
[…] Detaillierte Infos zum optimalen Tempo findet Ihr in diesem Artikel. […]